So kam ich zur Puch

Als ich ein Kleinkind war, besaßen meine Eltern einen Puch-Wagen.

Radfahren lernte ich als Kind mit dem Fahrrad meiner Mutter auf einem abgeernteten Getreidefeld. Ich kann nicht mehr mit Sicherheit die Marke des Fahrrades beschwören, es wird aber ein Styria-Fahrrad gewesen sein.

Mein Großvater besaß ein Puch 125-Motorrad.

Genaueres darüber weiß ich nicht, ich kann mich aber erinnern, dass es uns verboten war, sich draufzusetzen oder die Hupe zu drücken. Es war jedesmal ein Nervenkitzel, sich draufzusetzen und die Hupe zu drücken…. Einmal verlor er während der Fahrt seinen Tankdeckel und setzte eine Belohnung für den Finder aus. Noch heute denke ich daran, ob ich den Deckel an dieser Stelle finden werde…

Als 12-jähriger reichte mein Geld nur für ein Fahrrad der Junior-Werke aus Köflach. Es hatte eine Dreigangschaltung von Sturmey-Archer. (Ein Puch-Fahrrad wäre zu teuer gewesen!)

Mit 16 Jahren träumte ich von einer Puch Cobra oder einer Zündapp KS 50 watercooled. Eines Abends kam mein Vater nach Hause und teilte mir mit, dass er mir ein Moped gekauft habe. Es war ein – Puch MS 50L Baujahr 1957 – in lindgrün. Schockierend! Ich dachte mir, dass ich mich niemals mit so einem Fahrzeug unter die Leute trauen würde. Nach dem ersten Schock (und nachdem ich es gelb lackiert hatte) begann ich mich dann aber an das Fahrzeug zu gewöhnen und trug mein Schicksal mit Würde.

Mit diesem Moped fuhr ich zur Schule, zur Ferialarbeit und in meinem Nebenjob als Prospektverteiler. Bei einer Tour (1980) fielen mir einmal zwei Oldtimer-Motorräder auf. Eine Puch 250TF und eine BMW. Um 1500,- Schilling erwarb ich die TF und sattelte vom Moped aufs Motorrad um. (Noch heute bedaure ich, dass ich nicht auch versucht habe, die BMW zu kaufen). Mit der TF fuhr ich dann 2 Jahre, bis mir die Erhaltung zu teuer wurde und ich sie 9 Jahre lang auf dem Bauernhof meines Onkels einstellte.

Mit meinem Umzug nach Thal hatte ich endlich genug Platz, das Motorrad wieder zu mir zu holen, und so wurde ich zum Thaler Puchfreund (bevor es diese überhaupt gab).

Der TF folgte noch eine Ersatzteil-TF, eine MS 50 in schwarz, eine MS 50L in lindgrün (ich wollte wieder “back to the roots”). Über  ein Internetforum kam ich zu Beginn des neuen Jahrtausends dann noch um 700 Euro zu einer 175SV und einer 250SG. Zu unserem zehnten Hochzeitstag schenkte mir meine Frau noch eine 175SV, die sie meinem Beistand abgekauft hat.

Damit das Ganze nicht so blöd ausschaut, habe ich die Maschinen schon auf meine Kinder aufgeteilt, da sie aber noch zu jung zum Fahren sind, bewege ich die Fahrzeuge.